
Ein Abend voller Emotionen und Tiefe – Der KreAktion Kurs unter der Leitung von Frau Meyerholz überzeugt auf ganzer Linie!
Am vergangenen Freitagabend verwandelte sich die alte Aula – wie vor zwanzig Jahren – erneut in eine Bühne voller Leben, Geschichten und Emotionen. Der Kurs der 10. Klasse von Frau Meyerholz präsentierte sein selbst geschriebenes Theaterstück, das mit vier ineinander verwobenen Handlungssträngen aus dem Alltag ganz „normaler“ SchülerInnen eine beeindruckende Bandbreite an gesellschaftlich relevanten Themen aufgriff.
Die Zuschauer erlebten Geschichten, die berührten und nachdenklich stimmten: Ein Mädchen mit Migrationshintergrund, das zwischen den strengen Erwartungen der Eltern, Mobbing in der Schule und der Notwendigkeit, selbst Geld zu verdienen, hin- und hergerissen ist. Ein Junge, der seine Homosexualität entdeckt und mit der Angst lebt, sich seinen Freunden zu offenbaren. Ein anderes Mädchen, das zu Hause zu viel Verantwortung tragen muss, da sich die Eltern ganz dem kranken Bruder widmen. Und schließlich die Geschichte eines Mädchens, das bei einem alkoholkranken Vater lebt und dabei viel zu früh erwachsen werden muss.
Was das Stück besonders auszeichnete, ist die feine Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Leichtigkeit. Nie driftete das Geschehen ins Kitschige oder moralisch Plakative ab. Stattdessen wurde mit sensibler Tiefe erzählt – mal leise, mal laut, mal witzig, mal erschütternd. Die einzelnen Episoden waren authentisch, die Figuren glaubwürdig gezeichnet, die Konflikte realitätsnah. Auch wenn das Stück kein vollständiges Happy End bieten wollte, so war es doch von einem durchgängigen Hoffnungsschimmer durchzogen: ein Zeichen dafür, dass Veränderung möglich ist, wenn man nicht alleine bleibt.
Herausragend war die schauspielerische Leistung des gesamten Ensembles. Jede Figur wurde mit großer Ernsthaftigkeit und spürbarem Engagement verkörpert – mit Mut, Gefühl und Präsenz. Die SchülerInnen bewiesen ein feines Gespür für Timing, Körpersprache und Ausdruck.
Auch das Bühnenbild verdient eine Erwähnung: Der Kurs hatte eine eigene Bühne gebaut – einfach, aber wirkungsvoll. Dadurch wurde die Atmosphäre der alten Aula zusätzlich aufgewertet und ließ eine eindrucksvolle Intimität zwischen Publikum und Darstellenden entstehen.
Nicht zuletzt gebührt Frau Meyerholz große Anerkennung: Mit diesem Debüt als DS-Lehrerin hat sie ein Stück auf die Beine gestellt, das nicht nur zeigt, wie viel Potenzial in jungen Menschen steckt, sondern auch, wie Theater gesellschaftlich relevante Themen auf berührende Weise vermitteln kann. Ihr Vertrauen in die SchülerInnen und ihre Fähigkeit, deren Talente zur Entfaltung zu bringen, war in jeder Szene spürbar.
Fazit:
Ein bewegender, eindringlicher und in jeder Hinsicht gelungener Theaterabend. Der zweite DS-Kurs dieses Jahr hat ein starkes Zeichen gesetzt – gegen Wegsehen, für Empathie und Gemeinschaft.





