Geschichtswettbewerb 2019

Schülerinnen des Gymnasiums Schloss Plön gewinnen beim Geschichtswettbewerb

Beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten 2018/19 »So geht’s nicht weiter. Krise, Umbruch, Aufbruch« wurden bundesweit 1.992 Beiträge von rund 5.600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern eingereicht. Der Geschichtswettbewerb ist der größte historische Forschungswettbewerb für junge Menschen in Deutschland und wird von der Körber-Stiftung geleitet. Einer der Preise ging an Schülerinnen unserer Schule. Die drei Teilnehmerinnen der Geschichts-AG Cordelia Utermark, Emmy Jicha und Tonja Günter haben sich gemeinsam mit Frau Belker in den regelmäßig stattfindenden AG-Treffen und während der Projektwoche mit dem Schicksal der ehemaligen Zwangsarbeiterin Vera Huryn beschäftigt. Die Polin wurde während des zweiten Weltkrieges aus ihrem Heimatland nach Deutschland verschleppt, um bei einem Bauern in Schmalensee Arbeitsdienst zu verrichten. Nach dem Krieg lebte sie bis in die 50er Jahre in unterschiedlichen Lagern in Schleswig-Holstein. Ihre Erlebnisse sind in Interviews festgehalten worden, sodass die Geschichts-AG diese und weitere Dokumente auswerten konnte, um den Lebensweg von Vera Huryn nachzuzeichnen. In der AG entstand so eine interaktive Karte, die neben Fotos und Dokumenten auch Original-Tonaufnahmen enthält. Zudem haben sie eines der Lager („Jägerslust“) gemeinsam mit Herrn Dölger besucht, um einen Eindruck über die damaligen Lebensverhältnisse der Polin zu bekommen.

Am 20.08.2019 ist die Gruppe ins Landeshaus nach Kiel gefahren, um dort an der feierlichen Preisverleihung teilzunehmen. „340 Schüler aus Schleswig-Holstein haben 98 Projektarbeiten eingereicht – das ist deutlich mehr als im Vorjahr“, sagte Bildungsministerin Karin Prien bei der Veranstaltung. Umso beachtlicher also, dass unsere Schülerinnen nun einen der wenigen Förderpreise erhalten haben. Und dies wohlgemerkt schon zum zweiten Mal in Folge! Beim Wettbewerb hatten sich Jugendliche deutschlandweit damit beschäftigt, wie Krisen und Umbrüche das Zusammenleben der Menschen beeinflussen. Oft wurden auch Zeitzeugen in der eigenen Familie befragt. Zudem setzten sich andere Projekte in Schleswig-Holstein mit dem Matrosenaufstand 1918, der lokalen Bedeutung der 68er-Bewegung, der Entwicklung von Forstbaumschulen oder dem Metallarbeiterstreik in den 1950er Jahren auseinander. Thomas Paulsen, ein Vorstandsmitglied der Körber-Stiftung, hielt fest: „Ein offener Umgang mit der eigenen Geschichte ist eine wichtige Voraussetzung für eine offene Gesellschaft heute. Der Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten bietet die Möglichkeit, außerhalb der Klassenzimmer und Schulbücher historischen Spuren vor Ort nachzugehen und sich ein eigenes Bild von der Geschichte zu machen!“.

Neben den Preisverleihungen und offiziellen Reden gab es auch Musik von der Gruppe „PaBaMeTo“, die mit verschiedenen Instrumenten für eine insgesamt gelungene Veranstaltung sorgte. Im Jahr 2020/21 findet ein neuer Wettbewerb statt. Die Geschichts-AG hat sich fest vorgenommen, wieder dabei zu sein!