Spitzenergebnis bei Kutterregatten
32 Wettfahrten auf der Innenförde bei optimalen Bedingungen – 82 Teams mit über 1200 Teilnehmern traten an
Die Bilanz der Regatten im Marinestützpunkt ist diesmal stattlich. Mit 1200 Teilnehmern sind in diesem Jahr 82 Teams an den Start gegangen. Dabei gab es auch eine Überraschung. Extrem gut waren die Segler vom Plöner See.
Lange waren die Teams der Marineschule Mürwik und der Marineunteroffizierschule Plön das Maß aller Dinge in den Kuttern mit den zwei Masten. Doch in diesem Jahr hatten am Freitag nach der letzten Wettfahrt die „Oldies“ des Schüler Ruder- und Segelvereins Plön mit Jonathan-Michael Steffens die Bugspitze in der Internationalen Klasse (Inat) vorn.
Für den Oberstabsgefreiten Thomas Ewald und sein Team MSM1 von der Marineschule Mürwik blieb in diesem Jahr erstmals nur der zweite Platz. Die Segler der Offizierschule der Marine hatten seit 2020 jedes Jahr die Inat bei den Marinekutterregatten dominiert. Platz drei belegte der Kutter PSV Plön von der Plöner Segelvereinigung.
Die Plöner Segelvereinigung siegte auch in der Offenen Landesjugendmeisterschaft vor dem Kutter der MSK-Louisenlund und dem RBZ Technik aus Kiel. Bei den Jugendwanderkuttern wurden die Plöner Teams allerdings durch den Kutter „Teufelsbrück“ vom Segelverein Altona-Oevelgönne geschlagen, der den ersten Platz belegt.
Zusammen mit den Jugendwanderkuttern und den Offenen Landesjugendmeisterschaften gingen am Freitag die letzten Teams an den Start. 32 Wettfahrten hatte das Kutterteam seit Sonnabend vor dem Marinestützpunkt an den Start gebracht.
„Das hat wieder richtig Spaß gemacht. Wir hatten auch echt Glück mit dem Wetter. Wenn morgens mal Flaute war, haben wir eben später angefangen und konnten dann richtig segeln“, so Kapitänleutnant Michael Bauer, der die Marinekutterregatten zum letzten Mal leitete.
Bei den Kuttern der Offenen Klasse und der ZK10er am ersten Wochenende war der Wind sogar so gut, dass am Montagmorgen keine Wettfahrt mehr gestartet werden musste. „Das hatten wir so auch schon lange nicht mehr“, so Bauer. In dieser Kategorie hatten sich 22 Teams angemeldet und damit fast einen Höchststand erreicht. Bei der Offenen Klasse siegte das Team der Firma Sweco vor dem Alt-Louisenlunder Bund und den Butenplönern. Den Preis der Kieler Nachrichten holte in dieser Klasse das Team der Seglervereinigung Merching aus der Nähe von Augsburg.
Die Schönwetter-Flaute nach dem Wechsel von der Offenen Klasse zur Internationalen Klasse war nur von kurzer Dauer. „Fast immer kam der Wind irgendwann ab 10 Uhr zurück und wir konnten wieder starten“, sagt Bauer.
Engpässe gab es beim Fuhrpark der Marine. „Uns fehlten diesmal die Sicherungsboote für die zweite Langfahrt zum Landeshaus“, so Bauer. In der Marine mangelt es nicht nur an Fregatten, sondern auch an kleinen Sicherungsbooten. Lediglich ein V-Boot als Start- und Zielschiff sowie zwei Pinassen standen bereit.
Insgesamt war die Nachfrage in diesem Jahr hoch. Nachdem im vergangenen Jahr nur 47 Teams an den Segelwettbewerben der Marinekutter teilnahmen, waren es in diesem Jahr schon 55.
Letzter Höhepunkt ist nun heute das Kutter-Race. „Auch da haben wir eine sehr gute Beteiligung“, so Bauer. 27 Teams sind gemeldet, 14 davon in der offenen Klasse der Männer. Von der Bundeswehr haben sich in der Marineklasse allein acht Teams gemeldet, und bei den Frauen sind fünf Teams dabei.
Los geht’s mit den Vorläufen am Sonnabend um 10 Uhr. Start der Endläufe soll ab 12.30 Uhr sein. Die Rennstrecke geht vom Fähranleger Bellevue bis vor das Hafenkapitänsgebäude im Sporthafen Düsternbrook.
Für Michael Bauer ist es die 13. und letzte Marinekutterregatta als Wettfahrtleiter gewesen. Der 57-jährige Offizier ist bereits seit einem Jahr Reservist. In diesem Jahr hatte der Flensburger Segler für die Kieler Woche eine Wehrübung gemacht. Wer seine Nachfolge antritt, ist noch offen. Insgeheim hofft man bei den Seglern, dass Bauer wieder eine Wehrübung 2025 machen könnte. „Kein Kommentar“, so Bauer.
Quellenangabe: Ostholsteiner Zeitung vom 29.06.2024, Seite 26