Helgoland-Staffel-Marathon 2024

Part 2

Wider alle Widrigkeiten – Gymnasium Schloss Plön ganz vorne mit dabei!

Bericht von einem abenteuerlichen Ausflug auf eine Insel weit im Meer

Wie in den vergangenen Jahren fuhren Athletinnen und Athleten des Gymnasiums Schloss Plön auch in diesem Juni nach Helgoland zum Finale des großen Helgoland-Staffel-Marathons. Mit dabei die Schülerinnen und Schüler Theo Blank, Joris Jensen, Martje Saggau, Sofie Sandau, Mathilda Strigl, Nils Warnecke, außerdem Detlev Kraack als Lehrer und Jannis Maschke als Vater. Der Helgoland-Staffel-Marathon ist übrigens eine der viel zu seltenen Gelegenheiten in unserer Schulwirklichkeit, bei der Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrer einmal gemeinsam als Team gefordert sind. – Wir hatten uns am Freitagmorgen zeitig in Bornhöved getroffen und waren in den Bus gestiegen, der uns dann nach Büsum zum Schiff nach Helgoland brachte. Dort gab es, bevor wir an Bord gingen, die legendären Helgoland-Staffel-Marathon-T-Shirts, dieses mal in einer Farbe zwischen türkisgrün mit einem Hauch von Helgoland-Mint und modischem Schilf (wir waren uns da nicht ganz einig, aber das tut an dieser Stelle nichts zur Sache). Pünktlich ging es von dort aus los, und wir verließen guten Mutes um 9.30 Uhr den Hafen von Büsum. Gute 15 Minuten auf See wurde es noch in Sichtweite des Büsumer Hotelhochhauses auf einmal still, unser Schiff, die „Funny Girl“ verlor an Fahrt, und der Anker ging nieder. Es folgte eine unmissverständliche Durchsage des Kapitäns: „Maschinenschaden! – Wir kümmern uns, bitte bewahren Sie Ruhe!“ Da brauchte es schon gute Nerven. Immerhin hielten die Ankertrossen. Und außerdem war das Wetter viel besser als angekündigt; statt Sturm und Dauerregens gab es auf der Hinfahrt hin und wieder sogar ein paar Strahlen Sonne, und auf der Insel selbst hatten wir bis zur Rückfahrt sehr schönes Wetter. Doch zurück zu unserer Havarie: Die Maschinisten brauchten eine Weile für die Reparatur, und erst nach gefühlt endlosen 1,5 Stunden setzte sich der Kahn wieder in Bewegung. Ob es am Ende wohl ein glücklicher Zufall war, der den Motor bis nach Helgoland durchhalten ließ? Für die Zeit ab Montag fallen die Überfahrten mit der „Funny Girl“ auf jeden Fall erst einmal aus, da diese zur Überholung der Maschine in die Werft muss. Zum Glück fuhr sie am Sonntag noch einmal zurück nach Büsum.

Nachdem wir – am Ende glücklich und voller Erwartungen auf Helgoland angelangt – dort unser Quartier in der Nordseehalle auf dem Unterland bezogen hatten und die obligatorische Teamleitersitzung überstanden war, ging es mit dem kleinen Schiff „Witte Kliff“ hinüber zur Düne, der flachen Badeinsel vor Helgoland, auf der man an einem schönen Strand Kegelrobben und Seehunde beobachten kann. Dort endete übrigens im weiteren Verlauf unseres Aufenthaltes der Sandburgenbauwettbewerb mit einem klaren Unentschieden und ging in die Verlängerung – die Entscheidung wurde auf den Juni 2025 auf der Düne vor Helgoland vertagt! Dafür konnten sich unsere Mädchen auf robbende Weise einer Robbe auf Reichweite nähern – immer mit Respekt und Sympathie für die Kreatur, die in diesem Fall wohl gar nicht erkannte, dass die auf sie zu robbenden Wesen gar keine Artgenossen waren. Wegen einer kranken Robbe haben wir dann noch den Insel-Ranger informiert, der sich kümmern wird.

Das folgende Abendbrot in der Nordseehalle war wie immer ein Riesenspaß – Nudeln satt, für Vegetarier in der Sahne-Gemüse-Variante und für alle anderen mit jeder Menge Hackfleisch. Danach ging es noch eine Runde um bzw. über die Insel: den berühmt-berüchtigten „Düsenjäger“ hinauf, dann auf dem „Klippenhöhenweg“ einmal rund um das Oberland. Sofie, Nils, Martje und Mathilda ließen es sich bei dieser Gelegenheit übrigens nicht nehmen, noch eine Sondertrainingseinheit einzuschieben: sie tobten eine kleine Treppe hinunter zum Strand an der Jugendherberge und legten dort mit bunten Helgoländer Steinen in großen Buchstaben „HELGOLANDLAUF 24“ aus, was sich vom Oberland aus als tolles Fotomotiv herausstellte. Dass Mathilda beim Zurechtschlagen der Gesteinsbrocken auch noch „Helgoländer Kristalle“ fand, soll darüber nicht in Vergessenheit geraten – ein schönes Andenken an eine coole Aktion! Dann ging es weiter – vorbei an zottligen Schafen, die das Oberland beweiden – zur „Langen Anna“, einer freistehenden Felsformation, die das Wahrzeichen der Insel Helgoland ist, und zu den Vogelfelsen. Das war trotz bzw. gerade wegen des Gekreisches und des „Duftes“ sehr beeindruckend: Während wir uns in der Plöner Prinzenstraße ja über einen Mangel an Möwengekreische seit einigen Jahren nicht wirklich beklagen können, bekommt man Trottellummen und Basstölpel von so nah ansonsten nicht zu sehen. Das war „Expedition ins Tierreich“ zum Atemanhalten!

Nach dem Frühstück am folgenden Tag war dann der Wettkampf angesagt. Wie immer stieg die Spannung bis 9.30 Uhr ins schier Unermessliche und löste sich erst, als nach dem Herunterzählen von 10 bis null die Startsirene ertönte. Dann ging es auf die Strecke. Der „Düsenjäger“ war – jetzt unter Wettkampfbedingungen gelaufen – eine ganz andere „Erfahrung“ als beim Spaziergang am Abend zuvor. Eine Herausforderung der besonderen Art bot auch der Wind, der an der Kliffkante auf dem Oberland von ganz unangenehmer Qualität war. So waren wir eigentlich ganz gut unterwegs, als uns ein Erlebnis als Mannschaft noch ein wenig fester zusammenschweißte. Als die letzten Läuferinnen unterwegs waren, wurden wir über unsere Notfallnummer aufs Oberland beordert, um eine unserer Topathletinnen zu unterstützen, die mit Unterzucker zu kämpfen hatte und ihr Rennen für einige Zeit unterbrechen musste. Für Menschen, die nur nach Titeln und Medaillen gieren, wäre das eine echte Katastrophe gewesen, zumal wir bis dahin gut im Rennen lagen und im Kampf um die vorderen Plätze sicher ein Wörtchen mitgeredet hätten. Das war in dem Moment aber alles egal, und wir waren am Ende froh, dass alle gemeinsam wohlbehalten im Ziel ankamen. Da waren Platzierung und Endzeit nicht mehr wichtig – Sieger der Herzen waren wir ohnehin! Es war irgendwie auch eine tolle Erfahrung, hier als Mannschaft gefordert zu sein. Und die, die im nächsten Jahr wieder nach Helgoland unterwegs sein werden, holen sich dann nachträglich die dieses Mal verpassten Medaillen und Bestzeiten! Zunächst ging es für uns nach dem Rennen zum Entspannen ins Helgoländer Schwimmbad. – Das tat gut!

Dass sich der Wettergott am Ende doch noch dazu entschieden hatte, die Insel Helgoland am Sonnabendnachmittag mit Regen und Wind zu „beglücken“, bescherte uns am Ende doch noch ein wenig von dem Schietwetter, dem wir bis dahin – ganz anders als die katastrophalen Wetterprognosen es hatten erwarten lassen – vollständig entgangen waren. Dafür erwischte es uns auf der Rückfahrt knüppeldick bzw. meterhoch. Die vom Wind aufgetürmten Wellen brachte das Schiff ins Schwanken; sie und der süßlich säuerliche „Duft“ von Seekrankheit, der die Decks des Schiffes durchströmte, waren für manchen bzw. manche von uns noch einmal eine echte Herausforderung. Doch auch hier hielt das Team zusammen, machte Mut, lenkte ab und hatte gemeinsam viel Spaß. – In der Summe eine tolle Veranstaltung, die ihren wahren Wert jenseits von Stoppuhr und Platzierung fand.

Detlev Kraack

p. s. Eine unerwartete, aber sehr nette Begegnung am Rande der Veranstaltung ergab sich, als wir bereits auf dem Hinweg auf dem Schiff nach Helgoland unseren langjährigen SRSV-Segellehrer Jannick Steffens trafen, der – vormals Schüler an unserer Schule und derzeit noch Master-Student an der Kieler Universität – als (Hilfs-)Lehrkraft für die Landschule an der Eider in Wattenbek bei Bordesholm auf Helgoland an den Start ging und mit seinem Team im Wettbewerb der Grundschulen den 2. Platz belegte. – Herzlichen Glückwunsch dazu an dieser Stelle!

Part 1

Laufteam des GSP mit zwei Mannschaften bei der Qualifikation zum Helgoland-Staffel-Marathon in Schwentinental am Start (3. Mai 2024)

Bericht von Detlev Kraack

Am Ende ist es doch immer wieder der innere Schweinehund, der sich schier unüberwindlich vor einem aufbaut und kurz vor dem Start selbst alte Hasen nervös werden lässt, der aber irgendwie auch das Salz in der Suppe bei Sportwettkämpfen darstellt. Auf den Punkt Leistung abzurufen, war auch in diesem Jahr wieder das Gebot der Stunde beim Qualifikationrennen zum Helgoland-Staffel-Marathon. Bei dem Lauf in Schwentinental, an dem wir uns vom GSP seit vielen Jahren erfolgreich beteiligen, handelt es sich um einen ganz besonderen Wettbewerb. Zwar stehen Schülerinnen und Schüler der Geburtsjahrgänge 2011 und jünger ganz klar im Mittelpunkt, doch sind Eltern und Lehrer nicht zum bloßen Anfeuern verurteilt, sondern gehören zum aktiven Teil des Teams. Gemeinsames Leiden und Schwitzen und gemeinsames Jubeln sind hier eng miteinander verzahnt und schmieden über den Tag hinaus zusammen. Gelaufen wird dieser Staffel-Marathon mit jeweils acht Personen pro Mannschaft; eine solche besteht aus drei Schülerinnen und drei Schülern sowie jeweils einem Elternteil und einem Mitglied des Lehrkörpers. Diese acht Personen laufen in zwei parallelen Staffeln à vier Personen. Es beginnen parallel zwei Jungen, dann laufen Mädchen und Lehrer/Lehrerin, dann Junge und Elternteil und dann zwei Mädchen). Am Ende werden die Zeiten beider Staffeln zu einem Gesamtergebnis addiert, und da standen bei uns in diesem Jahr für die 1. Mannschaft 3 Stunden 7 Minuten und für die 2. Mannschaft 3 Stunden 15 Minuten auf der Uhr, was durchaus nicht schlecht war im Vergleich mit den anderen Mannschaften, die sich in diesem Jahr der Herausforderung gestellt hatten. Doch noch einmal zurück zum Austragungsmodus: Nach dem Start waren für jeden von uns ca. 5.000 m zu absolvieren. Dabei ging es nicht allein darum, die Distanz zu bewältigen, sondern dies auch noch in einer möglichst guten Zeit hinzubekommen. Taktik musste sein, am Anfang locker, aber eben doch zügig loszulegen; gleichzeitig durfte man noch nicht alle Kraft verbrauchen, weil 5.000 m am Ende ganz schön lang sind und vor der Zielgerade noch eine anstrengende Steigung auf uns wartete. Auf der anspruchsvollen Strecke im Tal der Schwentine – vom Raisdorfer Wildgehege aus zunächst den Fluss aufwärts, einmal um den Rosenfelder See, dabei über die weiße Brücke und durch den Ort Rosenfeld und dann durch den Wald wieder den Fluss abwärts, um am Ende nach der erneuten Querung des Flusses und einer beschwerlichen Steigung noch einige Hundert Meter eine endlose Zielgerade bis zum Wildgehege zurück zu absolvieren – waren wir zwischen 21 und 26 Minuten unterwegs. Die Mitglieder beider Teams zeigten eine sehr ausgeglichene Leistung; dass einige im Team Nr. 2 dabei sogar noch ein wenig schneller unterwegs waren als die Läuferinnen bzw. Läufer auf entsprechenden Positionen im Team Nr. 1, machte dies nachdrücklich deutlich. So waren wir am Ende mit den Plätzen 2 und 4 sehr zufrieden. Den ersten Platz belegte ganz knapp vor unserer ersten Mannschaft die Gemeinschaftsschule Schönberg, aber es könnte sein, dass wir uns mit einer Mannschaft über Zeit und Platzierung trotzdem noch für das Staffel-Marathon-Finale Anfang Juni auf Helgoland qualifizieren – dafür bitte alle die Daumen drücken!

Besonders schön war übrigens, dass sich in diesem Jahr wieder eine ganze Reihe jüngerer Schülerinnen und Schüler des Geburtsjahrgangs 2012 an dem Lauf beteiligte. Dies macht bereits jetzt Hoffnung auf den Wettbewerb im kommenden Jahr, wenn wir uns wieder zum Staffel-Marathon in Schwentinental treffen!

Beteiligt für die 1. Mannschaft des GSP: Martje Saggau, Jette Osterhage, Sofie Sandau, Nils Warnecke, Theo Blank, Jannis Maschke u. Tobias Behr und für die 2. Mannschaft des GSP: Magdalena Mudter, Cattalina Kaack, Mathilda Strigl, Jonas Arp, Julius Schmidt, Mats Schelzig, Solveig Papa-Hamich u. Detlev Kraack.

Theresa Schneekloth hat sich darüber hinaus um die Organisation und Koordination der Läuferinnen und Läufer während des Wettkampfes verdient gemacht und die Zeiten gemessen und notiert; sie stand als Ersatz bereit, um beim möglichen Ausfall einer Person sofort in die Bresche zu springen und alles für das Team zu geben.

Wir möchten uns an dieser Stelle ausdrücklich bei dem Verein der Freunde des GSP für die großzügige finanzielle Unterstützung bei der Anreise zum Wettkampfort bedanken.