Helgoland Marathon 23

Für das Team und wider den inneren Schweinehund

Mannschaft des Plöner Gymnasiums beim 20. Helgoland Staffel-Marathon, 16.-17. Juni 2023

Von Detlev Kraack

Andere Menschen fahren Mitte Juni nach Helgoland, um den „Lummensprung“ zu verfolgen, die frische Meeresluft von Deutschlands einziger Hochseeinsel zu genießen oder vor Ausbruch der großen Ferien noch einmal die Seele baumeln zu lassen. Dem Lauf-Team des Gymnasiums Schloss Plön, von dem in diesem Jahr Detlev, Jette, Joris, Julius („Jo-Jo“), Mats, Pia, Sofie und Solveig mit von der Partie waren, bescherte der Ausflug nach Helgoland wieder eine bunte Mischung aus harter Arbeit, Freizeit und Abenteuer.

Das begann schon mit dem frühen Aufstehen am Freitagmorgen (16. Juni): Treffpunkt 5.30 Uhr (!) an der Bushaltestelle an der B76 auf Höhe des Appelwarders in Richtung Preetz. – Kurz gezählt (zum Glück waren alle pünktlich da), Gepäck eingeladen und aufgesprungen. Dann ging es über Preetz und Kiel ab nach Büsum, wo wir um 9.30 Uhr an Bord der „Fair Lady“ pünktlich in Richtung Helgoland ablegten. Die Nordsee gab sich von ihrer sonnigen Seite: kaum Wind, keine Wellen, bestes Sommerwetter; nur für den Lauf selbst hatte Petrus am folgenden Tag ein paar kühlende Wolken geschickt, so dass auch hier ideale Bedingungen herrschten. Zunächst aber musste das Gepäck vom Helgoländer Hafen aufs Oberland gerollt bzw. getragen werden (wohl denen, die einen Rollkoffer dabeihatten!), wo wir in einem Klassenraum der James-Krüss-Schule untergebracht waren. Nach einer kurzen Teamleiterbesprechung ging es dann mit einem kleinen Boot, der „Witte Kliff“, vom Helgoländer Hafen aus rüber auf die „Düne“, eine vorgelagerte Sand- und Düneninsel, wo wir – in der zugegeben sehr kalten Nordsee – badeten und Seehunde und Kegelrobben beobachten konnten. Sehr beeindruckend und interessant! Dann ging es wieder zurück auf die Hauptinsel und zur traditionellen Nudelparty am Abend vor dem Lauf-Event. Danach erkundeten wir noch einmal gemächlichen Schrittes die Laufstrecke: den berüchtigten „Düsenjäger“ (sehr steile, schwierig zu laufende Rampe) vom Unter- zum Oberland hinauf, dann einmal gegen den Uhrzeigersinn in der Höhe um das Felsenplateau. Dabei kamen wir an der „Langen Anna“ und an den Vogelfelsen mit Unmengen von Basstölpeln, Lummen und Möwen vorbei – unvergessliche visuelle, akustische und olfaktorische Eindrücke, die uns sicher noch lange im Gedächtnis bleiben werden. Dann noch rasch über eine sehr steile, abschüssige Rampe wieder runter aufs Unterland und zurück zum Ausgangspunkt. Das war schon als Spaziergang eine Herausforderung – und erwartete uns am folgenden Tag als Rennstrecke. Vor dem Lauf-Event gab es in der „Nordseehalle“, wo wir auch schon die Nudelparty gefeiert hatten, um 7.30 Uhr noch ein leckeres Frühstück, und dann fiel um 9.30 Uhr der Startschuss an der Helgoländer Kurpromenade. Wir liefen wie schon bei der Qualifikation in Schwentinental wieder parallel in zwei Staffeln mit je vier Aktiven; und jede bzw. jeder von uns musste auf dem beschriebenen Rundkurs einmal die Insel umrunden. Hier trennte sich schon nach den ersten Wechseln die Spreu vom Weizen. Wir gaben alles, trabten jedoch mit einigem Abstand hinter den führenden Mannschaften her. So blieb am Ende das gute Gefühl, dass wir uns in einem erlesenen Starterfeld von 23 Mannschaften einen bemerkenswerten 17. Platz erkämpft hatten. Was weit wichtiger war: jede und jeder hatte für das Team alles gegeben, war den berüchtigten „Düsenjäger“ hochgehechelt und hatte am Ende ohne Sturz die abschüssige Rampe bewältigt und wohlbehalten das Ziel erreicht. Das war Selbstüberwindung pur – unserem inneren Schweinehund hatten wir ganz schön eingeheizt. Außerdem hatten wir vor und nach dem eigentlichen Lauf eine Menge Spaß auf Helgoland.

Damit es im kommenden Jahr wieder etwas wird mit der Qualifikation für das Finale auf der Insel, werden wir mit dem Lauf-Team des Gymnasiums Schloss Plön nach den Sommerferien mit dem Training für Helgoland 2024 beginnen. Wer Geburtsjahrgang 2011 und jünger ist und Lust hat, sich unserer Truppe anzuschließen, möge sich mit einfach bei uns melden. Außer einer Menge Spaß und Teamgeist haben wir Blasen, Schweiß und Muskelkater zu bieten.