Gesellschaft

Religion oder Philosophie?

Der Religionsunterricht erhält seine Rechtsgrundlage durch Artikel 4 und Artikel 7 Absatz 3 des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland und das Schulgesetz des Landes Schleswig-Holstein. Nachfrage und Anspruch auf Erteilung dieses Unterrichts sind darin begründet.

Das Ersatzfach für Schülerinnen und Schüler, die nicht am evangelischen oder katholischen Religionsunterricht teilnehmen, ist das Fach Philosophie. Der ev. und kath. Religions- sowie der Philosophieunterricht verstehen sich grundsätzlich als ein für alle Schülerinnen und Schüler offener Unterricht.

Ob Religion (ev./kath.) oder Philosophie belegt wird, entscheiden zu Beginn der Orientierungsstufe die Eltern, zu Beginn der Oberstufe die Schülerinnen und Schüler selbst (Religionsmündigkeit ab 14 Jahren).

Die Fächer beschäftigen sich mit Grundlagen, Bedingungen und Möglichkeiten der menschlichen Existenz. Sie unterscheiden sich weniger in ihren Anforderungen und in ihrer Kompetenzförderung als vielmehr in ihren inhaltlichen Fachspezifika.

Fachspezifika Religion Sek I und II

In der persönlichen und gesellschaftlichen Lebenswelt, auch im Blick auf Konflikte und globale
Herausforderungen spielen Religion und Glaube immer noch eine Rolle. Helfen Religion und Glaube im persönlichen Leben? Fördern sie den Frieden oder die Konflikte? Schülerinnen und Schüler können ihre eigenen Überzeugungen entwickeln und vertreten.

Sie eignen sich Wissen, Fähigkeiten, Einstellungen und Haltungen an, die für einen sachgemäßen Umgang mit der eigenen Religiosität, mit dem christlichen Glauben, mit anderen Religionen und Weltanschauungen sowie mit Konfessionslosigkeit notwendig sind.

Sie orientieren sich hinsichtlich einer eigenen Positionierung zu Glaubensauffassungen und Geisteshaltungen, die im RU auf Frieden, Gerechtigkeit und Erhalt der Schöpfung ausgerichtet sind.

Kurs Kompetenzbereiche und Halbjahresthemen
E.1 Das Reden von Gott und Jesus Christus in der jüdisch-christlichen Tradition-       Tora und Bibel
E.2 Die Frage nach der Wahrnehmung und dem Verstehen von Religion und ihren  Ausdrucksformen (I) in ausgewählten Epochen der Kirchengeschichte
Q 1.1 Die Frage nach den Religionen in der Gesellschaft- Religion im Spannungsfeld zwischen Fundament und Fundamentalismus
Q 1.2 Die Frage nach dem richtigen Handeln (Ethik I)-       In ausgewählten ethischen Konfliktfeldern verantwortlich entscheiden
Q 2.1 Die Frage nach der Wahrnehmung und dem Verstehen von Religion und ihren  Ausdrucksformen (II) – Kirche und Staat im Nationalsozialismus und im 20. Jhd.
Q 2.2 Die Frage nach dem richtigen Handeln – (Ethik II)-       Vom Umgang mit Schuld, Freiheit und Verantwortung

 

 

Fachspezifika Philosophie Sek I und II

Der Philosophieunterricht befähigt „konkret dazu, in der modernen Gesellschaft, in der demokratische Prozesse der Meinungsbildung zum unverzichtbaren Grundgerüst gehören, einen eigenen, selbstbewussten Standpunkt zu gewinnen und so als selbstbestimmte und kritisch partizipierende Mitglieder der Gesellschaft mitzugestalten.“ [Fachanforderungen Philosophie, S. 50]

Stichworte: Nachdenklichkeit lernen; vermeintlich Selbstverständliches in Frage stellen; Vorgegebenes problematisieren und Probleme artikulieren; konsequentes und selbstständiges Denken; Entfaltung und Diskussion von kontroversen Standpunkten; Lebens- und Weltorientierung erlangen; das eigene Denken und Handeln und das Denken und Handeln anderer überprüfen, hinterfragen und reflektieren; philosophische Reflexion.

Kurs Kantische Frage Thema und Reflexionsbereich
E.1 Was ist der Mensch? Einführung in das philosophische Denken(Anthropologischer Reflexionsbereich)
E.2 Was soll ich tun? Ethisches Begründen, Urteilen und Handeln(Moralisch-praktischer Reflexionsbereich)
Q1.1 Was kann ich wissen? Wahrnehmen, Erkennen und Denken (Erkenntnistheoretischer Reflexionsbereich)
Q1.2 Was darf ich hoffen? Metaphysisches Fragen und Deuten(Metaphysischer Reflexionsbereich)
Q2 Fortführung und Vertiefung der Arbeit innerhalb der vier Reflexionsbereiche

Formales Sek II

Beide Fächer finden jeweils zweistündig pro Woche statt und haben gleichwertige Anforderungen. Es wird in beiden Fächern pro Halbjahr eine Klausur oder eine Klausurersatzleistung erbracht.

Am Ende des 11. Jahrgangs ist die Note in Religion/Philosophie versetzungsrelevant.

Aus der Qualifikationsphase müssen mindestens zwei Halbjahresleistungen Religion/Philosophie ins Abitur eingebracht werden.

Beide Fächer sind dem gesellschaftswissenschaftlichen Bereich zugeordnet; durch eine mündliche Prüfung/Präsentationsprüfung in diesen Fächern kann dieser Bereich im Abitur abgedeckt werden. Voraussetzung dafür ist, dass das jeweilige Fach in der Oberstufe durchgängig belegt wurde.

Fachcurriculum Philosophie

Geschichte

Der Unterricht im Fach Geschichte zielt darauf ab, junge Menschen für die Beschäftigung mit der Vergangenheit zu begeistern und ihr kritisches Denken zu fördern. Er trägt in diesem Sinne zur historischen Bewusstseinsbildung und zur Identitätsfindung bei und vermittelt Orientierung für die Bewältigung gesellschaftlicher und politischer Herausforderungen in Gegenwart und Zukunft.

Das schulinterne Fachcurriculum Geschichte bietet zusammen mit dem Lehrplan Geschichte eine verbindliche Grundlage für die Ausgestaltung des Unterrichts im Fach Geschichte:

  1. Das Fach Geschichte wird am Gymnasium Schloss Plön gemäß der Stundenkontingenztafel in den Schuljahrgängen 6-10 in der Regel jeweils 2-stündig in der Woche unterrichtet.
  2. Der Unterricht orientiert sich in den Schuljahrgängen 6-10 an dem Schulbuch „Geschichte und Geschehen“ und/ oder „Das waren Zeiten“.
  3. Die Kompetenzen, die ein Schüler/eine Schülerin im Geschichtsunterricht erwirbt, sind:
  • Wahrnehmungskompetenz ist die Aufmerksamkeit gegenüber historischen Zeugnissen und Präsentationen (z.B. Geschichtsfilme, Ausstellungen) aus der Geschichtskultur. Die Schülerinnen und Schüler können aus eben diesen Fragen und Vermutungen ableiten, die Grundlagen für deren Erschließung sind.
  • Erschließungskompetenz umfasst den sachgerechten Umgang mit verschiedenen Gattungen von historischen Quellen und Darstellungen, das Entwickeln und Formulieren einer eigenen geschichtlichen Sachanalyse sowie die kritische Überprüfung bereits vorhandener Sachanalysen.
  • Urteilskompetenz ist die Fähigkeit, eigene Sachanalysen der geschichtlichen Ereignisse und Entwicklungen in plausiblen Beziehungszusammenhängen zu bündeln und die Grundlagen von Sachurteilen zu erkennen und zu reflektieren.
  • Orientierungskompetenz gewinnen die Schülerinnen und Schüler in der Auseinandersetzung mit historischen Inhalten in der individuellen und sozialen Lebenspraxis mit Blick auf Gegenwart und Zukunft. Sie entwickeln reflektierte und reflexive Einstellungen und Haltungen durch Konstruktion und Dekonstruktion von Werturteilen unter Berücksichtigung verschiedener Perspektiven sowie durch Reflexion des historischen Lernens und seiner Dimensionen.
  1. Die Note im Fach Geschichte setzt sich zusammen aus den Unterrichtsbeiträgen. Unterrichtsbeiträge sind die Mitarbeit im Unterricht (mündlich, Gruppenarbeiten, Präsentationen etc.), Leistungskontrollen (s. Punkt 5) und Heftführung. Die mündliche Note berücksichtigt die Kriterien Mitarbeit, Aufmerksamkeit, Ausdruckfähigkeit, Beteiligung und Kompetenzen. Die Heftführung berücksichtigt neben der inhaltlichen Richtigkeit auch die Vollständigkeit, Sorgfältigkeit und Kreativität.
  2. Leistungskontrolle: Im Schuljahr werden Tests geschrieben, in denen die Kenntnisse historischer Begriffe und Zusammenhänge sowie der Umgang mit Materialien geprüft werden. Die Tests können ersetzt werden durch Referate und Präsentationen.

FS Geschichte

(STAND Schuljahr 2021/2022)

Curriculum Geschichte für die Sekundarstufe I des Gymnasium Schloss Plön Stand Juni 21

Neu Curriculum Geschichte E, Q1 und Q2

WIPO= Wirtschaft/Politik

Das Fach Wirtschaft/Politik befasst sich mit gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Fragestellungen und setzt sich zum Ziel, Schülerinnen und Schüler dazu zu befähigen, zu diesen eigene Urteile zu fällen. Dies erscheint in einer immer komplexer werdenden Welt notwendig, um den Schülerinnen und Schülern eine Orientierung zu geben. Damit unsere Schülerinnen und Schüler zu kritisch denkenden Bürgerinnen und Bürgern werden können, unterrichten wir das Fach problemorientiert.

Die wesentliche Kompetenz des Faches Wirtschaft/Politik ist deshalb die Urteilskompetenz, die sowohl das differenzierte Denken auf der Ebene des Sachinhalts als auch das Beurteilen vor dem Hintergrund eigener Wertmaßstäbe beinhaltet. Diese trägt schließlich zur Handlungskompetenz, nämlich der Befähigung unserer Schülerinnen und Schüler, auf Basis demokratischer Grundsätze partizipativ tätig zu werden, bei.

In der Sekundarstufe I wird das Fach mit zwei Wochenstunden in der Klassenstufe 10 unterrichtet. Neben ersten Einblicken in politische und gesellschaftliche Vorgänge bereitet das Fach in dieser Jahrgangsstufe auf das Betriebspraktikum vor und fokussiert wirtschaftliche Vorgänge des Marktes sowie Prozesse des Strukturwandels und der Arbeitswelt. Die Ziele des Betriebspraktikums sind es, eine anfängliche berufliche Orientierung zu ermöglichen und dabei erste Erfahrungen des Arbeitslebens zu sammeln, die über die verpflichtende Teilnahme unserer Schülerinnen und Schüler am Girls & Boys Day in der Klassenstufe 8 hinausgehen. Beispielhafte Praktikumsorte sind Kindertageseinrichtungen zum Kennenlernen sozialer Berufe und produzierende Unternehmen für technisch-handwerkliche Berufe. Das Praktikum wird mindestens eine Woche absolviert. Ebenfalls verpflichtend ist die Teilnahme unserer Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen sowie der E-Phase am Beruficus, einer seit dem Jahr 2013 bestehenden Messe zur Berufs- und Studienorientierung, die wir gemeinsam mit unserem Kooperationspartner, der Schule am Schiffsthal ausrichten. Unterstützend wirkt die Fachschaft Deutsch, indem sie mit den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 9 das Bewerbungsschreiben im Unterricht trainiert. Zudem nehmen die Schülerinnen und Schüler verpflichtend an einem Bewerbungstraining eines externen Partners teil.

Ebenfalls zweistündig wird das Fach Wirtschaft/Politik in der Sekundarstufe II unterrichtet, als profilgebendes Fach mit drei Wochenstunden. Thematisch werden – den Fachanforderungen folgend – in der Einführungsphase Fragestellungen der politischen Ordnung und politischen Praxis der Bundesrepublik Deutschland genauso aufgegriffen wie gesellschaftliche Herausforderungen des 21. Jahrhunderts und wirtschaftliche Fragen zur Wirtschaftsordnung der Sozialen Marktwirtschaft. In der Qualifikationsphase werden die Schülerinnen und Schüler mit betriebswirtschaftlichen Konflikten und Entscheidungsprozessen auf das anstehende Wirtschaftspraktikum vorbereitet, das zwei Wochen absolviert werden muss und freiwillig um eine weitere Woche in den Herbstferien verlängert werden kann. Dieses Wirtschaftspraktikum ist Voraussetzung zur Zulassung zu den Abiturprüfungen. Darüber hinaus werden in der Qualifikationsphase wirtschaftspolitische Maßnahmen im Spannungsfeld zwischen Markt und Staat analysiert sowie ein erster Zugang zu europäischen Politikfeldern und Entscheidungsprozessen geschaffen. Eigene Schwerpunkte nach den Interessen der Schülerinnen und Schüler setzt die jeweilige Lehrkraft im zweiten Jahr der Qualifikationsphase. Dabei sind Fragen der internationalen Friedens- und Sicherheitspolitik, Problemstellungen zur Zukunft des Sozialstaats, Globalisierungsprozesse und Fragestellungen zur Rolle der Medien im politischen System oder Herausforderungen der Wirtschaft vor dem Hintergrund umweltpolitischer Strategien zur Thematisierung möglich.

Näheres zu den einzelnen Themenbereichen ist in den Fachanforderungen und im Fachcurriculum verankert.

Weitere Informationen zur Berufsorientierung finden Sie hier.

Geographie

Wozu brauchen wir Geographie-Unterricht heutzutage?

Wir stehen im 21. Jahrhundert vor großen Herausforderungen wie der zunehmenden Globalisierung, der globalen Erwärmung, dem Verlust der Artenvielfalt, der Ressourcenübernutzung, zunehmender Bodenversiegelung  oder weltweiter Migrationsströme –  um nur einige Beispiele zu nennen. Diese Prozesse sind jedoch keineswegs rein natürliche Prozesse, sondern sie entstehen durch die Wechselwirkung aus naturgeographischen Gegebenheiten und dem menschlichen Handeln.

Das Leitziel des Geographieunterrichts ist es, die Gegenwart und die Zukunft auf der Erde nachhaltig gestalten zu lernen. Deswegen ist es einerseits erforderlich, Einsicht in die naturgeographischen Prozesse zu erhalten und diese zu verstehen. Andererseits hinterfragen wir in der Geographie die Auswirkungen menschlichen Handelns auf diese Prozesse. Dadurch werden im Fach Geographie naturwissenschaftliche Aspekte mit gesellschaftswissenschaftlichen Aspekten verknüpft. Auf diesem Wissen aufbauend suchen wir im Geographieunterricht nach nachhaltigen Handlungsweisen, die dazu beitragen, dass natürliche Lebensräume erhalten bleiben und auch nachfolgende Generationen ein menschenwürdiges Leben auf der Erde führen können.

Welche Kompetenzen werden in Geographie vermittelt?

Moderner Geographieunterricht beschränkt sich somit nicht nur auf die Vermittlung von Fachwissen, sondern fördert die Ausbildung von folgenden Kompetenzen:

  • Orientierungskompetenz (die Fähigkeit, sich in Räumen orientieren zu können)
  • Methodenkompetenz (die Fähigkeit, geographisch relevante Informationen im Realraum sowie aus Medien gewinnen)
  • Kommunikationskompetenz (die Fähigkeit, geographische Sachverhalte zu verstehen, zu versprachlichen und präsentieren zu können sowie sich im Gespräch mit anderen sachgerecht austauschen zu können)
  • Bewertungskompetenz (die Fähigkeit, raumbezogene Sachverhalte und Probleme, Informationen in Medien und geographische Erkenntnisse kriterienorientiert sowie vor dem Hintergrund bestehender Werte beurteilen zu können)
  • Handlungskompetenz (die Bereitschaft und Fähigkeit, auf verschiedenen Handlungsfeldern die Gegenwart und Zukunft auf der Erde nachhaltig gestalten zu können)

Was ist das Besondere an Geographie?

Das Zusammenspiel dieser Kompetenzen soll junge Menschen dazu befähigen, sich in der zunehmend komplexen Welt zurechtzufinden und die Erde nachhaltig mitzugestalten.

Um die Geographie möglichst anschaulich zu gestalten und den Schülerinnen und Schülern individuelle sowie kollektive Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen, werden im Laufe des gymnasialen Geographieunterrichts mehrere Exkursionen durchgeführt und Kontakte zu außerschulischen Partnern hergestellt.

Quelle: Ministerium für Schule und Berufsbildung des Landes Schleswig-Holstein (2015): Fachanforderungen Geographie. Allgemein bildende Schulen Sekundarstufe I, Sekundarstufe II. Kiel, S.12.

Schulinternes Fachcurriculum Geographie